2017 Mind the Gap/mlHandwerksForum3#

Leuchtturmprojekte sind das A&O

\ manufakturLab HandwerksForum 2017

Am 17. November 2017 fand das dritte manufakturLab HandwerksForum 2017 statt. Unter dem Thema MIND THE GAP standen die Schlagworte Transformation und Digitalisierung von Handwerk und Manufaktur im Mittelpunkt.

Themen wie Generationenwechsel, Digitale Transformation, übergreifende Kooperationen mit Industrie und Forschung, Zusammenschlüsse nicht üblicher Fachgebiete sowie Neugestaltung sind im Handwerk aktueller denn je. Digitalisierung, der Einsatz digitaler Tools und Anwendungen spielt in Betrieben auf allen Ebenen und in unterschiedlichster Weise eine Rolle.
manufakturLab hat sich 2017 dem Thema MIND THE GAP gewidmet und dazu übers Jahr unterschiedliche Formate entwickelt um das Thema HandwerkNEU aus neuen Blickwinkeln zu erarbeiten. Das HandwerksForum 3# unter dem Titel „Digitale Transformation und Innovation“ sollte diesem Jahresthema unter dem Digitalisierungsaspekt Schwerpunkt verleihen.
Gemeinsam mit ExpertenInnen aus unterschiedlichen Bereichen haben wir das Thema der digitalen Innovation und Transformation im Handwerk auch unter dem Fokus next Generation diskutiert, in Workshops erarbeitet und in einer anschließenden Diskussion die Lerneffekte des Nachmittags noch einmal zusammengefasst und diskutiert.

Auch von politischer Seite starten immer mehr Initiativen, Betriebe gemeinsam in die Zukunft zu führen. BM Dr. Mahrer begrüßt und unterstützt die Arbeit von manufakturLab einmal mehr und hat in seinem (im Vorfeld übermittelten) Statement die stattfindende Digitalisierung in allen Bereichen hervorgehoben, die somit eine Chance für große Industriekonzerne genauso wie für traditionelle Handwerksunternehmen ist. Neue technischen Möglichkeiten geben den Unternehmen die Möglichkeit, ihr Kundennetzwerk zu vergrößern und zu pflegen, die Organisation effizienter auszurichten oder den Einkauf elektronisch zu optimieren. Somit ist der digitale Wandel im Handwerk nicht nur unabdingbar, sondern Garant, dass österreichische Unternehmen in einer vernetzten und globalen Welt mit Qualität und Kreativität punkten.

Eröffnet wurde das 3# HandwerksForum 2017 von Frau Kommerzialrat Ing. Schuster – Scheichlbauer, Bundesspartenobfrau WKO mit einer sehr inspirierenden Rede zum Handwerk und dessen Zukunft. Sie betonte einmal mehr die Wichtigkeit von Handwerk und Manufaktur in unserer Gesellschaft, dass deren Stellenwert nicht vernachlässigt, sondern vor allem ausgebaut werden müsse. Wir alle profitieren täglich davon, leben, nutzen und betätigen in vielen Bereichen, privat oder beruflich, die Leistungen und Produkte die aus dem Handwerk geschaffen werden. Handwerk ist somit aus unserem Leben, unserem gesellschaftlichen Alltag nicht wegzudenken, umso wichtiger ist es, darüber nachzudenken was Handwerk heutzutage braucht und wo es hinmöchte.In den anschließenden Workshops wurde die Komplexität und notwendige Ganzheitliche Betrachtung des Themas einmal mehr klar und nebst Antworten wurden auch neue Fragen in den Raum gestellt. In der abschließenden Podiumsdiskussion wurde unsere Überzeugung als manufakturLab, die Herausforderungen der digitalen Transformation nur in Kooperationen von Handwerk, Industrie, Startup Szene, Politik, Bildung und neue Medien zu ermöglichen, bestätigt.
Die Podiumsgäste waren sich einig, dass neben dem Selbstbewusstsein im Handwerk die schon 35 000 x genannten Leuchtturmprojekte gerade im Handwerk das A&O sind um diese Transformation zu bewältigen.
Hier sieht manufakturLab einen wichtigen Teil seiner Arbeit, diese Leuchtturmprojekte im Handwerk zu finden, zu positionieren und noch verstärkter zu kommunizieren, um so der Gesellschaft und der Branche die Möglichkeiten aufzuzeigen und die Betriebe zu unterstützen.

Resümee

Ein Thema mit dem Handwerk sich nach wie vor beschäftigen muss, ist sein Image und die daraus resultierende fehlende Wertschätzung ihm gegenüber. Obwohl dieses veraltete nostalgische oder traditionelle Bild von Handwerk in der Realität längst überholt ist, arbeiten Medien und auch die neue Makerszene mit diesem Sujet. Für Hans Dietl vom Otto Bock Science Center ist das eine Frage des Selbstverständnisses, Handwerk ist grundsätzlich.
Es geht um die Kommunikation ganz allgemein. Es geht darum, sich damit zu beschäftigten wie ein Betrieb auftritt. Nur weil ein Handwerksbetrieb traditionell ist, heißt das nicht, dass die neuen Kommunikationskanäle außer Acht gelassen werden dürfen. Ein ordentlicher Webauftritt, das Betreiben eines Webshops sind Dinge mit denen man sich auseinandersetzen muss. Die Arbeitswelt hat sich immer schon gewandelt und jetzt stehen wir wieder in so einem Prozess.
Es gibt allerdings keine Basisrezepte, Fragen wie, für was stehe ich, wer sind meine Kunden, b2b oder Endkunde, wird sich verändern. Es ist also umso wichtiger zu wissen, wo meine Zielgruppe ist, wo sie sich bewegt, sukzessive zu beobachten und auszubauen, oft liegt sehr viel Knowhow bei den Mitarbeiterinnen – digitale Natives, die junge Generation können den Betriebe eine wichtige Hilfestellung und Skills vermitteln um sich in der digitalen Welt zurecht zu finden.
Hier kommt auch das von manufakturLab angestrebte Vernetzen von Handwerk und der Start-up-Szene ins Spiel. Zukünftig wird es wichtig werden, dass Handwerker/Manufaktur sich mit der Start-up-Szene nicht nur vernetzt, sondern auch zusammentut. Handwerk kann durchaus von der Startup Szene lernen, gerade wenn es um den Prozess der Sondierung geht, ob eine Nische/ein Produkt markttauglich ist.
Ein wichtiger Punkt ist, dass wenn über Handwerk gesprochen wird, ein differenzierter Zugang notwendig ist und jeder Betrieb für sich eine eigene Struktur entwickeln wird müssen. Die eine für alle gibt es nicht mehr.
Das betrifft auch die Beziehung zum Kunden. Die Frage ob Endkunde oder B2B ist hinfällig, denn am Ende ist alles wieder ein B2C, d.h. als Produzent ist man noch stärker auf das Feedback seiner Kunden angewiesen. Grenzen zwischen B2B, B2C werden zukünftig verschmelzen.
Einige Betriebe sind schon in der Digitalisierung angekommen und leben bereits HandwerkNEU. Allerdings wird das Erfahrungswissen gerade hier zukünftig noch mehr an Bedeutung gewinnen. Aber es ist auch klar, dass verschiedene Handwerke –sich grundlegend verändern werden bzw. nicht mehr notwendig sind. Viele Betriebe hinken den digitalen Kommunikationsmöglichkeiten hinterher und kommen so nicht an eine breitere Zielgruppe. Daher braucht es von institutioneller Seite her ganz klar ein maximales Serviceangebot, das dem Handwerk ermöglicht, den Anschluss an diese Leader im digitalen Bereich zu forcieren und somit eine Neupositionierung von Handwerk zu ermöglichen.
Dies erfordert aber auch veränderte Denkstrukturen und kognitive Strategien um mit der Schnelligkeit, wie diese Veränderung stattfinden und in unserer Arbeitswelt vorangehen, umgehen zu können. Unser Gehirn ist grundsätzlich fähig mit dieser Herausforderung umzugehen. Allerdings kann unser Gehirn nicht zwischen analog und digital unterscheiden. Die Tools der Digitalisierung einzusetzen ist somit die Herausforderung, auch den Verbreitungsgrad der sich dadurch ergibt für sich zu nutzen und durch den Einsatz diverser online Kommunikationskanäle seine Produkte aber auch seine Arbeit als Handwerker authentisch und emotional zu vermitteln.
Die Website ist somit heute das eigentliche Schaufenster des Handwerkers und sollte somit dementsprechend aufbereitet sein (und im besten Fall auch ein sogenanntes Beschwerdemanagement eingerichtet für den/die KonsumentenIn eingerichtet haben). Ein „bisserl“ Website funktioniert nicht. Nur so kann der immer wichtiger werdende Vertrauensaufbau zwischen Konsument und Produzent im Zeitalter der digitalen Welt stattfinden.
Es ist uns gelungen mit unserem dritten manufakturLab HandwerksForum nicht nur Lücken zu schließen, sondern auch bewusst neue Fragen aufzuwerfen, damit die Auseinandersetzung in eine nächste Ebene geht.

Somit gilt weiter, raus aus der Schublade hinein in das Morgen. Mit neuen Projekten und Formaten stellt sich auch manufakturLab 2018 im Sinne des Lab Gedankens breiter auf.
More to come!
Fotocredit: David Pucher

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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