
Foto: xdefxx / WIENER
Am 25. November 2016 war es soweit! Im Rahmen des zweiten mL HandwerksForums2016, wurde der erste »manufakturLab innovativ« Preis, in den Sofiensälen vergeben.
Dieser Wettbewerb hat die Förderung und Anerkennung von Manufakturen und innovativen Handwerksbetrieben im 21. Jahrhundert und die damit einhergehende Bewusstseinsbildung bei KonsumentInnen, wie auch ProduzentInnen zum Ziel. Aus diesen Überlegungen heraus, veranstaltete manufakturLab zusammen mit Partnern aus der Wirtschaft und Politik erstmalig einen Wettbewerb »manufakturLab innovativ«.
Wir freuen uns über das große Interesse, das diesem Preis entgegen gebracht wurde und der Anzahl an qualtitativ hochwertigen Einreichungen! Aus all den Einreichungen wurden 20 zur Jury zugelassen. Am 11.11. traf sich die Jury und drei Projekte konnten überzeugen.
Voilà!
KATEGORIE MANUFAKTUR
Die Kategorie Manufaktur gewinnt Karak mit der „modularen Rakufliese Vesta“.
Hinter den Fliesen, die in ihrer alltagskulturellen Bedeutung an die Gebrüder Schwadron erinnern, steckt eine ausgetüftelte Technik, die ihr Know How auf einer handwerklichen Tugend aufbaut: der Freude am Experiment gepaart mit Geduld und Wissensaustausch. In einem interdisziplinären und kooperativen Ansatz finden die Erfahrungswelten einer Töpferin, eines Lehmbauers und eines Grafikers zusammen.
Ausdruck dieser Teamarbeit ist die Ästhetik einer Fliese, die in ihrer seriellen Herstellung den Zufall des Rissbildes mit konzipiert. So gleicht keine Fliese der anderen, das zeitgemäße Revival einer Fliese zeigt Potential für weitere Anwendungen. www.karak.at
KATEGORIE INNOVATIV
„Renaissance der Handschlagqualität“
Der Eisennagel von Christian Herzog hat auf mehreren Ebenen überzeugt. Zum einen ist es die skulpturale Qualität des Objekts, die dem archaischen Handwerk des Schmiedens neue Präsenz verschafft. Zum anderen ist es die Stringenz des konzeptuellen Ansatzes, welcher den entscheidenden Schlag in die Wand ohne Rücksicht auf Zerstörung vollzieht. Im Vordergrund steht weniger die befriedigende
Antwort auf ein funktionales Bedürfnis als vielmehr die Hinterfragung konsumkritischer und sozialer Handlungsmuster. In Zeiten von allzu perfekten Oberflächen ohne Spuren von Gebrauch und Herstellung lobt die Jury den Mut, Brüche zu thematisieren und sichtbar zu machen und vergibt den Preis in der Kategorie innovativ an Christian Herzog.
In den Schuhen VonMorgen sieht die Jury den innovativen Ansatz sowohl funktional wie ästhetisch als auch ökologisch durchdacht, sodass sie in dieser Kategorie einen zweiten Preisträger kuert.
„eine neue Bewegung“: Die Schuhe von VonMorgen überzeugen durch das perfekte Zusammenspiel von Form, Material und Herstellung. Nicole Üblacker, ausgebildete Architektin und Schuhmachermeisterin, kümmert sich, ausgehend von einer abrollenden Bewegung, um einen konsequenten und adäquaten Materialeinsatz und eine sorgfältige handwerkliche Ausführung. Innovativ ist der
mehrschichtige Aufbau des Fußbetts bzw. der Fußsohle als ein reparier- und erneuerbares Teil. Im hochpreisigen Segment maßgefertigter Schuhe kann ein eingelaufener und liebgewonnener Schuh mit dieser Option zu einem langlebigen Begleiter werden. Traditionelles Handwerk und zeitgemäßes Design bilden eine glaubhafte Symbiose. Konzept und Umsetzung sind stimmig.
www.vonmorgen.at
Vielen Dank an die Einreicher und merci an die Jury!
Gerne zeigen wir Ihnen auch die Objekte, die es mit ihrer Einreichung/ihrem Produkt im Rahmen des Wettbewerbs nicht bis ganz nach vorne geschafft. Einreichungen 2016…